Mutiger Sprung in die Zukunft

Claudia kam nach einem Burnout zu ingeus. Sie wusste nicht mehr, wie es bei ihr beruflich weitergehen soll. Einerseits war sie der Meinung, dass Arbeit zum Leben dazu gehört, weil „man das so macht“. Andererseits fühlte sie sich noch nicht in der Lage ins Arbeitsleben zurückzukehren. Sie hatte ihre traumatische Erfahrung noch nicht ganz verarbeitet.

Als ausgebildete Medizinische Fachangestellte konnte sich Claudia nach ihrem Burnout nicht mehr mit ihrem Beruf identifizieren. Bei ingeus wurde sie im Programm BaGtiv – aktiv und motiviert in den Job – aufgenommen. Nach einigen intensiven Gesprächen mit ihrer Beraterin MoniKa Oswald, sollte sie im ersten Schritt den Jobkompass durchführen, um herauszufinden, welche alternativen Berufe gut zu ihr passen würden. Diese Aufgabe erwies sich jedoch als Herausforderung. Denn Claudia musste ihr - durch die Jahre und vor allem bisherige berufliche Erfahrung - getrübtes Selbstbild, völlig neu überdenken. Ganz bewusst erhielt sie die Zeit, die sie dafür brauchte. Eine anschließende Ideenwerkstatt förderte etliche mögliche Tätigkeitsbereiche zutage, die sich Claudia – zu Ihrem eigenen Erstaunen – sogar ohne großes Herzklopfen oder Bauchgrimmen vorstellen konnte.

Zu diesem Zeitpunkt schien die Aufnahme einer Beschäftigung noch in ziemlich weiter Ferne. Weshalb ingeus-Jobcoach Monika Oswald darauf bedacht war, Claudia immer wieder das Gefühl zu vermitteln, dass sie selbst entscheiden konnte, wann sie die nächsten aktiven Schritte unternimmt. Claudia zeigte Entschlossenheit und ließ sich dabei nicht von Rückschlägen entmutigen. Sie beschäftigte sich mit diversen Tätigkeitsprofilen und arbeitete an ihr eigenes Kompetenzprofil. So „stolperte“ sie über das Stellenangebot eines Fachärzte-Zentrums. Dort suchten sie eine/n Medizinische/n Fachangestellte/n als Rezeptionist/in. Aufgrund der Aufgabenbeschreibung, die keinerlei medizinische Aufgaben beinhaltete, sondern sich ausschließlich auf Empfang und Verwaltung der Patienten bezog, fühlte sich Claudia sofort angesprochen. Mit der Unterstützung ihres Jobcoachs Monika machte sie sich an die Bewerbung. Noch am selben Tag wurde sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, wofür sie sich auch gut vorbereitet fühlte. Eine Woche später wurde Claudia für mehrere Stunden zum Probearbeiten eingeladen. Wie sie beim nächsten Coaching-Termin erzählte, war der Probetag durch und durch gelungen.

Nach einer ausführlichen Besprechung des Gehaltsspiegels und der weiteren Verhandlungsstrategie fühlte sie sich gestärkt für das zweite Gespräch mit dem zukünftigen Arbeitgeber, der ihr bereits nach dem Probearbeiten sein starkes Interesse an ihr signalisiert hatte. Claudia machte das Rennen und sollte gut vier Wochen später anfangen. Das gab ihr zusätzlich Auftrieb und so hatte sie genügend Zeit die Betreuung ihres Kindes sowie alle anderen notwendigen Schritte zur Arbeitsaufnahme in die Wege zu leiten.

Auf Nachfrage erzählte Claudia ihrer nun ehemaligen Beraterin Monika Oswald, dass sie sich richtig wohl fühle. Die Kolleg/innen und die Chefs seien nett, die Arbeit mache ihr Spaß und sie sei richtig froh darüber.

Ein Jahr später trafen sich beide Frauen zufällig. Claudia arbeitet noch dort und ist nach wie vor glücklich mit ihrer Arbeit. Sie bedankte sich nochmals bei Monika und bescheinigte, dass die anfänglich behutsame Hinführung im Coaching, bei dem ihr explizit den Druck herausgenommen wurde, sehr wichtig für sie gewesen sei. Dadurch habe sie sich etwas unbeschwerter dem Thema Arbeit überhaupt wieder genähert und sich so in die Lage versetzt, die positive Erfahrung machen zu können.

 

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